Langustentaucher in Nicaragua

Vor allem in Gourmetrestaurants in den USA ist die karibische Languste eine gefragte Spezialität. Gefangen werden sie unter anderem an der Küste Nicaraguas, wo die Taucher wegen mangelnder Ausrüstung ihr Leben aufs Spiel setzen.

nicaragua

DIE TAUCHER

  • Angehörige des indigenen Volkes der Miskito
  • gehören zu den besten Freitauchern der Welt
  • bilden den ärmsten Bevölkerungsteil Nicaraguas
  • sind auf die Arbeit als Taucher angewiesen, da es in ihrem Gebiet keine andere gibt

DIE ARBEITSBEDINGUNGEN

  • Anheuern auf großen Industriebooten, keine geeignete Ausrüstung für Tauchgänge von bis zu 40 Meter Tiefe, bis zu 15 Mal am Tag
  • Teilweise uralte Ausrüstung: kaputte Atemschläuchen, verrostete Dichtungen und Pressluftflaschen ohne Druckanzeige
  • Die Konsequenz: massive Verbreitung der Taucherkrankheit
  • Diese tritt auf, wenn ein Taucher nicht genug Zeit zum langsamen Auftauchen hat. Lebenslange Behinderungen oder gar der Tod sind die Folgen. Die einzige Chance, die Taucherkrankheit ohne Schäden zu überstehen, ist die schnelle Behandlung in einer Dekompressionskammer. Allerdings gibt es davon nur eine einzige an der ganzen Ostküste Nicaraguas.
  • Laut Weltbank und „Subocean Safety“ leiden fast alle Taucher unter chronischen Krankheiten an Lunge und Gelenken
  • Hunderte blieben halb oder vollständig gelähmt
  • Weit über 100 Tote in den vergangenen Jahren (ein bis drei Tote monatlich pro Fangsaison)

https://www.youtube.com/watch?v=j1EQYPNIraM

(360° GEO REPORTAGE „Nicaragua – Fluch der Langustentaucher“, Arte 2015)