Erdbeerplantagen in Spanien

Derzeit werden unweit des südspanischen Nationalparks Doñana in Andalusien pro Saison 300.000 Tonnen Erdbeeren produziert.  

Rund um das weitreichende Mündungsdelta des Flusses Guadalquivir wurden illegale Plantagen in den Wäldern errichtet. Zahlreiche mit Folien abgedeckte Gewächshäuser finden sich dort in den Resten des einstigen Pinienwaldes.

Viele der dort Arbeitenden sind Papierlose oder illegalisierte Menschen, welche unter prekären Bedingungen leben und arbeiten. Die Behörden schauen hierbei oftmals weg.

Allein in der Provinz Almería, in der sich mit 57.000 Hektar eine der größten Gemüse- und Obstplantagen befindet, sind hiervon annähernd 100.000 Arbeiter*innen betroffen.

 ErdbeerenSpanien

DIE ARBEITSBEDINGUNGEN

  • Lohndumping
  • Betrug bei den Sozialversicherungsausgaben
  • Ghetto-artige Behausungen zwischen den Plantagen
    • häufig ohne Wasser, Strom, sanitäre Anlagen
  • Gewalt gegen Frauen von Seiten der Arbeitgeber*innen:
    • Beleidigung, Belästigung, Vergewaltigung
  • Zwang, täglich große Mengen zu ernten (zuweilen 200 kg am Tag)

KONSEQUENZEN FÜR DIE UMWELT

  • Großteil des benötigten Wassers aus illegalen Bohrlöchern
    • Übermäßige Nutzung des Grundwassers, Wasserläufe trocknen aus
  • Massive Bedrohung des Naturschutzgebietes Doñana
    • Feuchtgebiet und wertvoller Rückzugsort für Zugvögel
    • teilweise zur Steppe verkommen

DER PROFIT

  • Landwirte Andalusiens sind die wichtigsten Obst- und Gemüselieferanten der EU: jährliche Umsätze bis zu 4 Milliarden €
  • Höchste Arbeitslosenquote der EU (ca. 30%) begünstigt ausbeuterische Arbeitsbedingungen in der Region
    • Spanien bleibt so marktfähig
  • Bisweilen wird ein Drittel der Ernte vom Staat eingekauft und anschließend wieder vernichtet, um die Preise am Markt zu stützen.

Quellen:

https://correctiv.org/blog/2018/04/30/er-kommt-am-abend/

 

https://www.buzzfeed.com/de/pascalemueller/erdbeeren-vergewaltigung-spanien-marokko-rechercheprotokoll?utm_term=.fhwqPm7BJ#.dbYjJZP31